Testmagazin-1-2016

DISQ-TEST 15 REINHARD KLEIN Vorstandsvorsitzender der Bausparkasse Schwäbisch Hall INTERVIEW ? IST BAUSPAREN NOCH ZEITGEMÄSS? ! REINHARD KLEIN: Selbstverständlich. Bausparen schafft eine klare Planungsgrundlage, sichert die niedrigen Zinsen und lässt jederzeit Sondertilgungen in beliebiger Höhe zu. Außerdem gibt es keinen Risikoaufschlag für eine Grund- buchabsicherung im zweiten Rang oder Kleinstdarlehen. Zudem erhalten Bausparer staatliche Förderungen wie die Wohnungsbauprämie, die Arbeitnehmersparzulage, Wohn- Riester oder die vermögenswirksamen Leistungen. ? SPÜREN SIE KEINE KRISE WEGEN DER NIEDRIGZINSPHASE? ! KLEIN: Wir haben im vergangenen Jahr das zweitbeste Bauspar-Neugeschäft unserer Geschichte eingefahren und lagen zum fünften Mal in Folge deutlich über der 30-Milli- arden-Euro-Marke. Im gleichen Zeitraum haben wir unterm Strich 750000 neue Bausparer hinzugewonnen und aktuell 7,5 Millionen Kunden im Bestand – so viel wie noch nie. Besonders freut uns, dass Bausparen auch bei der jungen Generation nach wie vor stark gefragt ist. Im vergangenen Jahr haben mehr als 240000 junge Menschen unter 25 Jahren bei uns einen Vertrag abgeschlossen. Das zeigt doch ganz deutlich: Bausparen erfreut sich über alle Generatio- nen hinweg einer großen Beliebtheit. ? MUSS BAUSPAREN ATTRAKTIVER WERDEN? ! KLEIN: Bausparen ist attraktiv. Dennoch arbeiten wir ständig daran, unsere Produkte und Services noch besser an die Be- dürfnisse unserer Kunden anzupassen. Zuletzt haben wir im November eine neue Tarifgeneration eingeführt, die mit Dar- lehenszinsen ab 1,4 Prozent die günstigsten Konditionen un- serer Unternehmensgeschichte bietet. Außerdem beschäftigen wir uns mit dem Thema Digitalisierung und den damit einher- gehenden veränderten Kundenanforderungen. So haben wir beispielsweise die Online-Verfügbarkeit unserer Vertriebs- und Serviceleistungen weiter ausgebaut. Und darüber hinaus den- ken wir ständig über weitere Produktinnovationen nach. SCHWÄBISCH HALL GRÜNDUNG Als Bausparkasse und Dienstleister für das private Baufinanzierungsgeschäft der rund 1000 Genossenschaftsbanken in Deutschland ist Schwäbisch Hall seit der Unternehmensgründung 1931 fest im genossenschaftlichen Bankensektor verankert MITARBEITER 7300 KUNDEN 7,5 MILLIONEN DAS RANKING BEWERTET WURDEN AUSSERDEM DEBEKA BAU- SPARKASSE UND WÜSTENROT BAUSPARKASSE. RANG PUNKTE UNTERNEHMEN 1. PLATZ 79,5 BAUSPARKASSE SCHWÄBISCH HALL 2. PLATZ 76,8 DEUTSCHE BANK BAUSPAR 3. PLATZ 71,4 BHW BAUSPARKASSE sich ausreichend Zeit für ihre Kunden, Fragen wurden überwiegend vollständig und fast immer auch korrekt beantwortet“, sagt Hamer. Der Gesprächsverlauf überzeugte die Testkunden allerdings oft- mals nicht: 28 Prozent der Gespräche wurden unterbrochen, weil die Berater den Raum verließen oder telefonierten, um sich Rat von Kollegen zu holen. In einem Fall musste ein Kunde 22 Minu- ten auf die Rückkehr des Beraters warten. Bedarfsanalyse wird zu oft vernachlässigt Mängel zeigten sich auch bei der Bedarfsanalyse: Lebensum- stände und Kundenanliegen wurden in der Regel noch relativ ausführlich erfragt. Zu selten jedoch analysierten die Mitarbeiter der Bausparkassen die finanziellen Möglichkeiten der potenziellen Kunden. Eine gründliche Analyse des Spielraums gehört trotz fachkundiger Berater nur bei den wenigsten Bausparkassen zum festen Repertoire. Für Mietausgaben interessierten sich beispiels- weise lediglich die Hälfte der Berater. Hamer rät Bausparinteres- senten daher, sich nicht allein auf eine Beratung zu verlassen. „Um nicht Gefahr zu laufen, sich finanziell zu übernehmen, sollten Bausparer die eigenen Möglichkeiten auch eigenständig ermitteln.“ Im Ergebnis empfahlen die Berater aber branchenübergreifend in 85 Prozent der Testfälle zum Kunden passende Produkte. Testsieger Schwäbisch Hall erzielte im Endergebnis das Urteil „gut“: „Das Gesamtpaket stimmte hier voll und ganz. Der Berater hat mich sehr angenehm und mit einem sympathischen Lächeln empfangen. Er beantwortete strukturiert alle meine Fragen. Die Selbstsicherheit war sehr angenehm. Neben der genauen Abfra- ge meiner finanziellen Möglichkeiten stellte der Angestellte aktiv die Stärken, aber auch die Schwächen seiner Produkte vor“, so der Bericht eines Testkunden. Daher verwundert es kaum, dass das Unternehmen von einer etwaigen Krise des Bausparsystems aufgrund der Niedrigzinsphase nichts spürt. „Wir haben im ver- gangenen Jahr das zweitbeste Bauspar-Neugeschäft unserer Geschichte eingefahren“, sagt Reinhard Klein, Vorstandsvorsit- zender der Bausparkasse Schwäbisch Hall (siehe Interview rechts). Gerade junge Menschen hätten das Bausparen für sich entdeckt. „Bausparen erfreut sich über alle Generationen hinweg einer gro- ßen Beliebtheit“, so Klein.

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