Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) untersuchte zum dritten Mal in Folge Top-Vermögensverwalter in Deutschland. Im Rahmen einer umfassenden Analyse wurden 28 Spezialisten hinsichtlich ihrer Beratungskompetenz im persönlichen Gespräch auf Herz und Nieren getestet. Unterstützt vom Institut für Quantitative Finanzanalyse (IQFin) wurden zudem die Qualität und Ganzheitlichkeit der eingereichten Anlagevorschläge unter die Lupe genommen.
Bester Vermögensverwalter 2009 wurde Hauck & Aufhäuser Privatbankiers mit dem insgesamt besten Ergebnis beim Service und im Anlagevorschlag. HSBC Trinkaus & Burkhardt erzielte Rang zwei und bot wie im Vorjahr das beste Portfolio. Berenberg Bank auf Rang drei überzeugte mit dem besten Beratungsgespräch. Fürst Fugger Privatbank, der Vorjahressieger, verfehlte knapp die Medaillenränge. Auf Rang fünf folgte Weberbank, die den besten Anlagevorschlag unterbreitete.
Sieben Verwalter erhielten eine sehr gute Bewertung, das sind zwei mehr als in 2008. Nicht alle vermeintlichen Top-Verwalter können jedoch den hohen Ansprüchen genügen: Sieben Banken zeigten nur ein befriedigendes Gesamtergebnis und mit sechs Unternehmen erzielte immer noch ein Fünftel der Vermögensverwalter lediglich eine ausreichende Leistung.
Besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzkrise wurden Defizite in den Beratungsgesprächen deutlich. In einem Drittel der Gespräche wurde nicht individuell genug auf das Kundenanliegen eingegangen. Teilweise fanden eher Selbstdarstellungen der Berater anstelle eines intensiven Dialoges mit dem Testkunden statt. Zu häufig wurden Anlagewünsche des Kunden nicht umfassend ermittelt und berücksichtigt. Es scheinen keine Lehren aus der Finanzkrise gezogen worden zu sein.
Deutlich mehr Mühe als im Vorjahr gaben sich die Vermögensverwalter bei der Erstellung der Anlagevorschläge. Während 2008 noch ein Drittel der Unternehmen lediglich Standardunterlagen ohne individuellen Kundenbezug einreichten, so war dies jetzt nur noch vereinzelt der Fall. Auch im Bereich Portfolioqualität zeigten sich die Institute im Vergleich zum Vorjahr wesentlich verbessert. Neben drei ausgezeichneten Portfolios wurden 15 mit gut bis sehr gut bewertet und keines war mangelhaft. Besonders positiv wurde die diversifizierte Aufstellung der Anlagen zur Vermeidung von Klumpenrisiken bewertet. Eine erneute Steigerung konnte auch bei der Transparenz von Kosten und Gebühren vermerkt werden. Immerhin sieben Anbieter boten eine ausgezeichnete Kostentransparenz.