Sei es bei Rechtsstreitigkeiten im privaten Bereich, Problemen mit dem Arbeitgeber oder Verstößen gegen die Verkehrsordnung – der Gang vors Gericht kann schnell teuer werden. Eine Rechtsschutzversicherung schützt vor unüberschaubaren Kosten und lohnt sich, wenn der Versicherungsumfang stimmt und das Preis-Leistungs-Verhältnis fair ist. Aber welcher Anbieter offeriert die besten Vertragsbedingungen und überzeugt durch günstige Tarife? Das Deutsche Institut für Service-Qualität hat in einer aktuellen Studie die Kombinationsprodukte aus Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz von insgesamt 15 Versicherern unter die Lupe genommen.
Dabei zeigte sich: Interessenten müssen sich zwischen einem günstigen Tarif und einem umfassenden Versicherungsschutz entscheiden – beides gleichzeitig ist selten zu haben. Rechtsschutz-Pakete mit einem guten Leistungsspektrum waren meist vergleichsweise teuer. Die günstigsten Versicherungsprodukte konnten dagegen nicht durch ihre Leistungen überzeugen.
Die untersuchten Rechtsschutzprodukte unterschieden sich teilweise erheblich. Besonders die Analyse der Tarife ergab große Preisspannen mit Einsparmöglichkeiten von bis zu 65 Prozent. Allerdings sind die besonders günstigen Tarife mit Einschränkungen beim Kostenschutz verbunden. Insgesamt zeigten sich auch bei den Vertragsbedingungen und Ausstattungsmerkmalen – etwa bei den Deckungssummen – größere Variationen: Während einige Anbieter den Versicherungsschutz auf maximal 150.000 Euro begrenzten, versicherten andere Unternehmen eine unbegrenzte Summe. Positiv fiel auf, dass alle Policen das Angebot von kostenlosen telefonischen Rechtsberatungen einschlossen. Zudem garantierte mehr als die Hälfte aller Anbieter die Aufnahme von Leistungsverbesserungen ohne zusätzliche Kosten. Ein außerordentliches Kündigungsrecht nach dem ersten Rechtsschutzfall boten allerdings nur vier der 15 Versicherer ihren Kunden an.
„Bester Rechtsschutzversicherer 2013 – Paket Privat, Beruf, Verkehr“ wurde ARAG. Ausschlaggebend dafür waren die mit Abstand günstigsten Tarife ohne Selbstbehalt. Diese fielen sogar niedriger aus als die günstigsten Prämien mit Selbstbehalt, beschränkten dafür aber den Kostenschutz deutlich. Zweiter wurde DEVK und punktete mit den preiswertesten Tarifen bei einer Selbstbeteiligung von 150 Euro. In einigen Rechtsbereichen mussten Versicherte hier jedoch einen erhöhten Selbstbehalt von 400 Euro hinnehmen. Den dritten Platz erreichte BGV. Auch dieser Anbieter lag dank sehr günstiger Versicherungsbeiträge vorn. Das Unternehmen bot die zweitgünstigsten Tarife mit einer Selbstbeteiligung von 150 Euro an. Die besten Leistungen waren bei Rechtsschutz Union zu finden – dieser Versicherer war aber auch dementsprechend teurer.
Insgesamt analysierte das Deutsche Institut für Service-Qualität die Vertragsbedingungen und Leistungsmerkmale der kombinierten Rechtsschutzprodukte. Darüber hinaus beleuchtete die Studie Tarife mit und ohne Selbstbeteiligung für jeweils vier unterschiedliche Kundenprofile zum Stand 1. Februar 2013. Dabei wurden pro Anbieter die Tarife für acht Modellfälle analysiert. Der Bewertung lagen jeweils die günstigsten Produkte zugrunde. In die Analyse der Leistungen flossen die Versicherungsbedingungen und der Versicherungsumfang ein, die allgemeinen Merkmale der Tarife und Leistungen sowie der spezielle Leistungsumfang für die Bereiche Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz.