Ob Überspannungsschäden am Fernseher, ein Wasserschaden im Bad oder ein Brandfall – bei Schäden im Wohnhaus oder in der Wohnung springen die Hausrat- oder die Wohngebäudeversicherung ein. Dabei wird dieser Versicherungsschutz in Zukunft wohl noch wichtiger werden: Experten befürchten wegen des Klimawandels stärkere Stürme und mehr Überschwemmungen in Deutschland. Grund genug für Hausbesitzer und Mieter, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Doch welcher Versicherer hat attraktive Tarife? Und wo stimmen Leistungen und Ausstattung? Diesen und weiteren Fragen ist das Deutsche Institut für Service-Qualität in einem Test im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv nachgegangen.
Wichtigste Erkenntnis: Eine Versicherung mit Top-Leistung zu einem Spottpreis gab es nicht. Es zeigte sich jedoch, dass eine solide Versicherungsausstattung nicht unbedingt teuer sein muss. So platzierten sich in den beiden Versicherungsbereichen Hausrat und Wohngebäude sowohl bei der Bewertung der Leistungen als auch hinsichtlich der Prämien Anbieter auf den oberen Rängen. Über eine Grundabsicherung verfügten alle Tarife. Erfreulich war zudem, dass die Mehrheit der Produkte auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit in bestimmten Fällen verzichtete. Auch der Schutz vor Unterversicherung war bei allen getesteten Tarifen gewährleistet. Lücken im Versicherungsschutz taten sich vor allem bei den speziellen Leistungen der Versicherungen auf. So wurden etwa bei der Hausratversicherung Schäden durch Trickdiebstahl oder ein umfassender Fahrradschutz nur in wenigen Leistungskatalogen berücksichtigt.
Bei beiden Versicherungen waren grundsätzlich hohe Einsparpotenziale möglich. Allerdings gingen diese oft mit Einschränkungen im Versicherungsschutz einher. Sowohl bei der Hausrat- als auch bei der Wohngebäudeversicherung war im Durchschnitt eine Beitragsersparnis von rund 53 Prozent möglich, wenn man statt des teuersten den günstigsten Anbieter wählte. Die Wahl der richtigen Versicherung hängt davon ab, welcher Tarif die eigene Lebenssituation am besten absichert. So ist der Diebstahlschutz im Auto eben nur dann relevant, wenn man auch ein Fahrzeug besitzt.
Testsieger im Bereich Hausratversicherung wurde HUK-Coburg mit dem Basis-Tarif. Das Produkt überzeugte vor allem durch seine günstigen Beiträge. Für drei von vier Modellbeispielen verlangte der Versicherer die niedrigsten Prämien im Test. Auf dem zweiten Rang platzierte sich Interlloyd (Eurosecure Plus). Bruderhilfe erreichte mit dem Basis-Tarif Rang drei. DEVK wurde mit dem Tarif Komfort-Schutz Testsieger im Bereich Wohngebäudeversicherung. Der Versicherer hatte die zweitgünstigsten Jahresbeiträge im Vergleich und in puncto Versicherungsschutz platzierte sich der Anbieter unter den Top-3. Rang zwei erzielte Interlloyd mit dem Produkt Eurosecure 2010. Auf dem dritten Rang positionierte sich VHV mit dem Tarif Klassik Garant.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität untersuchte Hausrat- und Wohngebäudeversicherungen von insgesamt 13 bedeutenden Filialversicherern. Es wurden insgesamt 23 Produkte detailliert analysiert. Um Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurde für jeden Anbieter der jeweils günstigste Tarif im jeweiligen Versicherungsbereich herangezogen. Dem Test lagen über 40 Kriterien zu Leistungen und Versicherungsausstattung zugrunde. Zudem ermittelte das Institut die Kosten für die Tarife ohne Selbstbeteiligung in vier Städten innerhalb Deutschlands mit Stand 1. Februar 2014.