Wer sich vor finanziellen Risiken einer Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit absichern will, sollte beim Abschluss die Kosten im Blick haben – die Prämienhöhen der Versicherungen klaffen weit auseinander. Dies ergab der aktuelle Test, den das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv durchgeführt hat. Die Analyse erfolgte in Kooperation mit dem Ratingunternehmen Franke und Bornberg.
Ein großes Einsparpotenzial zeigte sich in allen Bereichen und sämtlichen Kundenszenarien: Bei Berufsunfähigkeitsversicherungen kamen Kunden bei Wahl der richtigen Police bis zu 63 Prozent günstiger davon. Bei rund 59 Prozent der Nettoprämie lag die maximale Ersparnis beim Erwerbsunfähigkeitsschutz. Noch eklatanter war der Effekt im ebenfalls untersuchten Bereich Risikolebensversicherungen: Annähernd 80 Prozent ließ sich hier zwischen den vergleichbaren Produkten sparen.
Doch nicht allein die Kosten, sondern insbesondere auch die Leistungen sind von Interesse. Resultat der Analyse der Berufsunfähigkeitsversicherungen: DISQ-Kooperationspartner Franke und Bornberg vergab bei 40 untersuchten Produkten an rund 83 Prozent der Tarife die höchste Ratingnote.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung wird von Experten allgemeinhin als ein wichtiger Risikoschutz-Baustein empfohlen. Alles entscheidend ist dabei der Kosten-Nutzen-Aspekt. Insgesamt erzielten sechs Anbieter in der Kategorie Berufsunfähigkeitsversicherung das Qualitätsurteil „sehr gut“. Bei den Policen mit Schutz vor Erwerbsunfähigkeit sicherten sich drei Versicherer das Gesamturteil „sehr gut“.
Bei identischen Versicherungssummen ist bei Risikolebensversicherungen der Kostenaspekt das Entscheidungskriterium. Wichtiges Testergebnis: Kein Versicherer war bei allen drei untersuchten Laufzeiten (10, 20 und 30 Jahre) durchgängig der günstigste. Wer sparen will, muss deshalb erst seine individuellen Wünsche definieren, um gezielt vergleichen zu können.
Testsieger in der Kategorie Berufsunfähigkeitsversicherung wurde Canada Life mit dem Qualitätsurteil: „sehr gut“. Der Anbieter erhielt in der Leistungsbewertung die höchstmögliche Punktzahl. Im Bereich der Kosten war der Tarif im Schnitt aller vier untersuchten Kundenprofile der günstigste. Das Einsparpotenzial lag bei der Nettoprämie im Vergleich zum teuersten Versicherer je nach Profil zwischen 48 Prozent und 68 Prozent. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Württembergische und Nürnberger, beide ebenfalls mit dem Qualitätsurteil „sehr gut“.
Im Bereich Erwerbsunfähigkeitsversicherung platzierte sich Europa auf Platz eins (Qualitätsurteil: „sehr gut“). Die Kosten lagen in allen Szenarien unter dem Branchendurchschnitt. Bei der Nettoprämie ließen sich gegenüber dem teuersten Anbieter je nach Profil zwischen rund 32 Prozent und 55 Prozent sparen. Zudem zählten die Leistungen des Tarifs mit zu den besten im Test. Rang zwei und drei belegten Continentale und Stuttgarter, die ebenfalls beide ein sehr gutes Gesamtresultat erzielten.
Europa sicherte sich auch den Testsieg in der Kategorie Risikolebensversicherung. Bei einer Laufzeit von 20 und 30 Jahren bot der Versicherer mit seinem Produkt die günstigste, bei einer Laufzeit von 10 Jahren die zweitgünstigste Prämie. Im Vergleich zum teuersten Anbieter ließen sich mit dem Tarif bis zu rund 80 Prozent sparen. Platz zwei belegte Prisma-Life vor DLVAG auf Rang drei.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität testete in der Produktkategorie Berufsunfähigkeitsversicherung 40, bei Erwerbsunfähigkeitsversicherungen 16 sowie im Bereich Risikolebensversicherung 46 Versicherer. Der Test setzte sich aus einer Kostenanalyse sowie einer Leistungsbewertung zusammen. Aufgrund fehlender Leistungsdifferenzierungen beschränkte sich die Untersuchung der Risikolebensversicherungen auf den Kostenaspekt. Die Erhebung der Daten (Stand: 22.04.2015) erfolgte auf Basis verbindlicher Angaben der Unternehmen, wie den gedruckten Versicherungsbedingungen oder dem Versicherungsschein. Die Untersuchung der Versicherungsarten erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Ratingunternehmen Franke und Bornberg.