Für Heizöl-Kunden lohnt es sich, Angebote im Internet zu prüfen, um Bestpreise aufzuspüren. Doch die Vergleichsportale zeigen auch ungeahnte Schwächen. Das belegt der Test des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ) im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv.
Verbraucher, die im Eigenheim auf Heizöl setzen, ergeht es ähnlich wie Autofahrern an der Tankstelle – um günstig den Tank zu füllen, lohnt sich der regelmäßige Preisvergleich. Nützlich sind deshalb auf Heizöl spezialisierte Preisportale im Internet. Kunden können hier jederzeit und kostenlos Händlerangebote prüfen und direkt eine Bestellung aufgeben.
Energiekosten durch Online-Vergleich senken
Nicht nur der richtige Bestellzeitpunkt ist für den kostenbewussten Verbraucher wichtig – auch das Wo ist entscheidend. So zeigen sich im DISQ-Test von acht Heizöl-Portalen große Preisunterschiede. Bei einer Bestellung über das jeweils günstigste Portal sind in den vier analysierten Metropolen Ersparnisse von bis zu rund 16 Prozent möglich. Das macht bei einer Abnahmemenge von 1.000 Liter schon 114 Euro aus. Auch regionale Auffälligkeiten treten zutage: In München und Köln fällt das Sparpotenzial regelmäßig höher aus (im Schnitt maximal gut 12 Prozent) als in Berlin und Hamburg (gut 5 Prozent).
Drei der acht getesteten Heizöl-Preisportale sichern sich das Qualitätsurteil „sehr gut“ und distanzieren damit die Konkurrenz, die jeweils nicht über das Gesamturteil “befriedigend“ hinauskommen. Bei der Preissuche wie auch bei der Servicequalität der Online-Auftritte trennt sich die Spreu vom Weizen. Drei Portale überzeugen sowohl mit günstigen Angeboten als auch einem vergleichsweise guten Internetauftritt und sind deshalb empfehlenswert.
Bedienungsfreundlich, aber nicht immer transparent
Die kostenlose Nutzung der Angebotssuche ist für den Verbraucher einfach: Die Portale sind übersichtlich aufgebaut, und die Inhalte zumeist leicht verständlich. Viele Internetauftritte bieten jedoch einen eingeschränkten Informationswert. So liefert beispielsweise die Hälfte der Websites keine Händlerbewertungen als Entscheidungshilfe für den Nutzer. Ebenfalls nur jedes zweite Portal zeigt vor Auswahl eines Angebots an, welcher Lieferant dahintersteckt – ein deutliches Transparenzdefizit.
Die drei besten Portale
Heizoel24 ist Testsieger mit dem Qualitätsurteil „sehr gut“. Das Online-Preisportal überzeugt sowohl bei der Internetanalyse (Rang eins) als auch mit einem sehr guten Resultat in puncto Preissuche. Gegenüber dem jeweils teuersten Angebot sparen Kunden hier bei Bestellungen (Verbrauchsmenge: 1.000 Liter) im Schnitt knapp zehn Prozent. Das Portal bietet eine hervorragende Angebotssuche mit zahlreiche Optionen und auch Händlerbewertungen. Rang zwei belegt Esyoil mit einem ebenfalls sehr guten Gesamtergebnis. Das Einsparpotenzial liegt bei einer Verbrauchsmenge von 1.000 Liter wie beim Testsieger bei durchschnittlich fast zehn Prozent. Der im Test zweitbeste Internetauftritt bietet Kunden die Möglichkeit, einen Wunschliefertermin anzugeben und Händlerinformationen einzusehen. Eine nützliche Preisalarmfunktion weist per E-Mail auf ein verfügbares Wunschpreis-Angebot hin. Stromvergleich.de erreichte den dritten Rang (Qualitätsurteil: „sehr gut“). Die Preissuche führt zu identischen Angeboten wie bei Esyoil und ist somit im Anbietervergleich sehr gut aufgestellt. Der Internetauftritt zählt ebenfalls zu den drei besten. Ausgesprochen positiv bewerten Nutzer die Inhalte wie auch die hohe Bedienungsfreundlichkeit.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität testete acht bedeutende Online-Preisportale, die auf den Bereich Heizöl spezialisiert sind. Die Servicequalität wurde bei jedem Anbieter anhand einer detaillierten Inhaltsanalyse der Websites ermittelt. Darüber hinaus erfolgten jeweils zehn Prüfungen der Internetauftritte durch geschulte Testnutzer. Schwerpunkte der Analyse bildeten unter anderem der Informationswert, die Bedienungsfreundlichkeit sowie die Transparenz und Sicherheit der Internetseiten. Grundlage der Bewertung waren insgesamt 88 Servicekontakte. In einem weiteren Schritt wurde stichtagsbezogen eine Analyse der Preisangebote, der Angebotsverfügbarkeit und der Preisvergleichsmöglichkeit durchgeführt. Basis der Erhebung waren acht Nutzerprofile in den vier Metropolen Berlin, Hamburg, München und Köln mit jeweils zwei Verbrauchsmengen (Erhebungsstichtage: 17./18. Juni 2015).