Wer sich bei der Risikovorsorge für den richtigen Anbieter entscheidet, ist nicht nur gut abgesichert, sondern spart auch viel Geld. Günstige Tarife mit starken Leistungen gibt es sowohl bei Direktanbietern wie auch bei Versicherern mit Beraternetz. Das zeigt der Test des Deutschen Instituts für Service-Qualität, das im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv insgesamt rund 110 Versicherungsprodukte untersucht hat.
Viele Berufsunfähigkeitsversicherungen bieten einen hervorragenden Leistungsumfang, wofür häufig aber hohe Prämien anfallen. Mehr als 80 Prozent der Tarife punkten mit der höchsten Ratingnote hinsichtlich der Leistungen. Dagegen können sich nur zwei von 43 Anbietern im Test mit günstigen Prämien profilieren. Überraschend an die Spitze des Testfelds katapultiert sich ein Start-Up-Unternehmen, das ein außerordentlich kostengünstiges Produkt mit sehr großem Leistungsumfang offeriert.
Erwerbsunfähigkeitsversicherungen – auch das zeigt der Test – sind oftmals nicht zu empfehlen. Diese gelten gemeinhin als eine Art Basisabsicherung und stellen somit eine vermeintlich günstige Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung dar. Trotz einiger sehr positiver Produkte muss der Verbraucher hier genau hinschauen. Etliche Policen schneiden hinsichtlich des Kosten-Leistungs-Aspekts nur ausreichend und teils sogar mangelhaft ab.
Bei Risikolebensversicherungen ist vor Vertragsabschluss ein Preisvergleich dringend zu empfehlen – vor allem da sich die Leistungen der Versicherungsprodukte kaum unterscheiden. Bei der Versicherung, die vor allem einen Risikoschutz und eine finanzielle Absicherung für die Familie darstellt, beläuft sich die durchschnittliche Preisersparnis des günstigsten gegenüber dem teuersten Tarif auf 79 Prozent – unabhängig davon, ob die Laufzeit 10, 20 oder 30 Jahre beträgt. Sechs der 45 Tarife im Test erzielen aufgrund außerordentlich hoher Prämien ein mangelhaftes Urteil.
Testsieger in der Produktkategorie Berufsunfähigkeitsversicherung ist Community Life (Qualitätsurteil: „sehr gut“). Das internetbasierte Start-Up-Unternehmen überzeugt mit den im Schnitt weitaus niedrigsten Prämien und einem zugleich außerordentlich guten Leistungsumfang. Platz zwei belegt Canada Life. Im Leistungsbereich schneidet das Produkt des Versicherers im Vergleich mit am besten ab. Für die Hälfte der Szenarien fallen die Bruttoprämien zudem am niedrigsten aus. Nürnberger kommt auf den Rang drei. Die Versicherungsleistungen des untersuchten Tarifs erzielen die bestmögliche Bewertung. Die Kosten (Versicherungsprämien) liegen zudem in der Regel unter dem Branchendurchschnitt. Im Bereich Erwerbsunfähigkeit bietet Direktversicherer Europa das beste Versicherungsprodukt (Qualitätsurteil: sehr gut“). Der Tarif bietet mit die besten Leistungen der Branche; auch die vergleichsweise niedrigen Brutto- und Nettoprämien tragen zum Testsieg bei. Auf den Rängen zwei und drei folgen Continentale und Stuttgarter, beide ebenfalls mit dem Qualitätsurteil: „sehr gut“.
Auch im Bereich Risikolebensversicherung ist Europa Testsieger mit dem Qualitätsurteil „sehr gut“. Für alle drei untersuchten Laufzeiten – 10, 20 und 30 Jahre – bietet der Direktversicherer Produkte mit den günstigsten Prämien, also zu den vergleichsweise niedrigsten Kosten. Das durchschnittliche Einsparpotenzial gegenüber dem jeweils teuersten Anbieter lag bei knapp 80 Prozent. DLVAG nimmt den zweiten Rang ein, mit einem ebenfalls sehr guten Ergebnis und dem besten Beratertarif. Den dritten Rang belegt HUK24 (Qualitätsurteil: „sehr gut“). Die Prämien der Risikolebensversicherungen liegen in allen Szenarien deutlich unter dem Branchenschnitt.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität untersuchte in der Produktkategorie Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung 43 bzw. 22 Unternehmen und im Bereich Risikolebensversicherung 45 Anbieter. Der Test setzte sich aus einer Leistungsbewertung sowie einer Kostenanalyse zusammen. Die Erhebung der Daten (Stand: 04.05.2016) erfolgte auf Basis verbindlicher Angaben der Unternehmen, wie den gedruckten Versicherungsbedingungen oder dem Versicherungsschein. Die Untersuchung und Bewertung der Versicherungsprodukte erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Ratingunternehmen Franke und Bornberg.