Jugendkonten haben für Jugendliche und Eltern eine große Bedeutung, wenn es darum geht, den verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu erlernen. Viele Kreditinstitute haben den Stellenwert dieser speziellen Konten erkannt und statten ihre Jugendkonten daher mit Extraleistungen aus, um junge Kunden so früh wie möglich an sich zu binden. Denn wie heißt es so schön: Wer einmal ein Konto eröffnet hat, kehrt der Bank so schnell nicht mehr den Rücken zu. Diese Extras reichen von der kostenlosen Kontoführung, über eine attraktive Guthabenverzinsung bis hin zu Zusatzangeboten wie Kinogutscheinen, Vergünstigungen für Freizeitaktivitäten oder sogenannten Burger-Rabatten. Doch welche Jugendkonten bieten aus Kundensicht die besten Konditionen und Services? Dieser Frage ging das Deutsche Institut für Service-Qualität in einem Test nach und untersuchte das Angebot von 30 regionalen und überregionalen Kreditinstituten.
Jugendliche, die ein Konto bei einer Bank eröffnen möchten, sollten sich vorher fragen, was ihnen wichtig ist, denn die Analyse zeigte: Jugendkonten bieten je nach Produkt Vorteile in unterschiedlichen Bereichen. So gab es beispielsweise bei der Guthabenverzinsung und den Gebühren für eine Prepaid-Kreditkarte starke Unterschiede. Eine monatliche Grundgebühr hingegen wurde nur bei einer Bank fällig.
Wer viel spart, sollte auf eine mögliche Guthabenverzinsung achten, die die meisten Banken zwar anboten, allerdings in unterschiedlicher Höhe. So offenbarte der Test bei den untersuchten Konten eine Spanne von null bis fünf Prozent. Ein genauer Blick lohnt sich auch für Jugendliche, die viel unterwegs sind und Wert auf eine Prepaid-Kreditkarte legen. Bei fünf Jugendkonten war diese kostenlos. Um bösen Überraschungen vorzubeugen, sollte in diesem Punkt aber generell genau nachgefragt werden, da ab dem 18. Lebensjahr teils andere Konditionen galten, so dass die Gebühren dann kräftig steigen können.
Das Angebot an besonders interessanten Zusatzleistungen für Jugendliche, wie Ermäßigungen auf Freizeitangebote oder spezielle Versicherungen, war überschaubar. Hier könnten die Banken durchaus noch nachlegen. Am Ende profilierte sich im Test nur eines der 30 analysierten Konten mit umfangreichen Mehrwertservices. Hinsichtlich der Filialservices konnten sich insbesondere die Sparkassen mit ihren 25.700 kostenfrei nutzbaren Geldautomaten behaupten.
Rang eins des Tests „Jugendkonten 2014“ belegte Sparkasse Bremen mit dem Konto Giroflexx start und einem sehr guten Qualitätsurteil. Ausschlaggebend war neben der kostenfreien Kontoführung und einer kostenfrei enthaltenen Prepaid-Kreditkarte unter anderem die hohe Verzinsung von fünf Prozent bei einem Guthaben von bis zu 500 Euro. Kreissparkasse Ludwigsburg kam mit dem Jugendgirokonto auf Rang zwei. Die Konditionen überzeugten unter anderem mit dem kostenlosen Ersatz der Bankkarte bei Verlust und einer unbegrenzten Guthabenverzinsung. Darüber hinaus belegte das Institut bei den Filialservices Rang zwei. Bei den Mehrwertservices gehörten wechselnde Ermäßigungen bei Kooperationspartnern und Veranstaltungen zu den attraktiven Leistungen. Die Kontoführung war kostenfrei, wie auch bei Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, die sich mit dem Jugendkonto Giro Flex auf dem dritten Rang platzierte. Das Institut erzielte bei den Konditionen das zweitbeste Ergebnis im Test. Hier trugen unter anderem die mit einem Prozent relativ hohe Verzinsung eines Guthabens bis maximal 1.000 Euro und mit die niedrigsten Kosten für eine Barabhebung mit EC-Karte im EU-Ausland zum guten Abschneiden bei. Die Filialservices lagen auf einem leicht überdurchschnittlichen Niveau, die Mehrwertservices waren dagegen schwach ausgeprägt.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität untersuchte die Jugendkonten von 30 großen deutschen regionalen und überregionalen Universalbanken mit Filialgeschäft. Grundlage hierfür war ein vorab definiertes Kundenprofil eines 16-jährigen Jugendlichen. Dabei werteten die Marktforscher im Rahmen einer umfassenden Analyse die Kontokonditionen, Filialservices und auch den Leistungsumfang von Mehrwertservices der Institute aus (Stand 1. Juli 2014). Insgesamt wurden so über 40 Kriterien unter die Lupe genommen.