16.12.2019 – Der pure Frust für Sparer: Die Finanzinstitute unterbieten sich gegenseitig in puncto Zinsen auf Tages- oder Festgeld und selbst für Kleinanleger sind Negativzinsen keine reine Fiktion mehr. Wer Alternativen sucht, stößt fast unweigerlich auf Wertpapier-Sparpläne. Die Einstieghürden sind niedrig, die Wahl des geeigneten Produkts will jedoch gut überlegt sein – es gibt deutliche Unterschiede, nicht zuletzt bei den Kosten. Das zeigt der Test des Deutschen Instituts für Service-Qualität, das die Sparplan-Produkte von 16 überregionalen Finanzinstituten untersucht hat.
Pluspunkt Flexibilität
Viele Banken bieten Sparpläne in verschiedenen Produktkategorien – für eher konservative bis risikobewusstere Anleger: Regelmäßig investieren lässt sich etwa in Indexfonds (ETF), aktiv gemanagte Fonds, Zertifikate oder Aktien. Dabei können Sparer bei einigen Banken schon mit Raten ab 25 Euro nach und nach finanzielle Reserven bilden, andere verlangen dagegen einen Mindestsparbetrag von 50 oder sogar 100 Euro. Unterschiede gibt es auch in puncto Sparintervall: In allen Produktkategorien ist bei den untersuchten Instituten eine monatliche Einzahlung in den Sparplan möglich, sieben der 16 Banken bieten aber deutlich größere Flexibilität: Hier haben Anleger die Wahl zwischen vier oder fünf verschiedenen Sparintervallen.
Gebühren zehren am Ertrag
Unabhängig von der Börsenentwicklung können auch die anfallenden Kosten über den Anlageerfolg, sprich: die Rendite, mitentscheiden. Bei einem Aktien-Sparplan mit monatlicher Rate von 100 Euro kassiert das kostenattraktivste Institut 1,25 Euro pro Ausführung, die „teuerste“ Bank verlangt dagegen 4,00 Euro. Bei einem Anlagehorizont von zehn Jahren beträgt der Unterschied allein an Order-Gebühren bei diesem Beispiel bereits 330 Euro.
Wer langfristig denkt und vorsorgen möchte, für den sind Wertpapier-Sparpläne eine gute Wahl. Dabei sorgt vor allem die Regelmäßigkeit des Sparens für gute Renditechancen. Anleger sollten zunächst die individuell passende Produktkategorie wählen und im zweiten Schritt die Konditionen vergleichen – gerade im Bereich der ETF-Sparpläne gibt es zum Beispiel zahlreiche Angebote ganz ohne Ordergebühr.
Die besten Sparplan-Anbieter
Testsieger in der Kategorie Fonds-Sparplan ist die Consorsbank. Das Finanzinstitut offeriert über 600 aktiv gemanagte Fonds; auch die Zahl an entsprechenden Produkten ohne Ausgabeaufschlag ist vergleichsweise hoch. Den ersten Rang im Bereich der ETF-Sparpläne belegt Flatex mit dem größten Angebot; zudem wird für eine Vielzahl an ETFs keine Kauf-/Ordergebühr erhoben. Bester Zertifikate-Sparplan-Anbieter ist die Comdirect Bank. Die Direktbank profiliert sich etwa mit niedrigen Einstiegsraten von 25 Euro, einem großen Produktportfolio und vergleichsweise geringen Gebühren. In der Kategorie Aktien-Sparpläne rangiert wiederum die Consorsbank auf Platz eins. Mitentscheidend ist ein sehr großes Angebot, das auch Sparpläne auch auf ausländische Aktien umfasst, sowie moderate Kosten.
Fonds-Sparpläne:
1. Consorsbank, 2. Flatex, 3. Targobank
ETF-Sparpläne:
1. Flatex, 2. Comdirect Bank, 3. Consorsbank
Zertifikate-Sparpläne:
1. Comdirect Bank, 2. Consorsbank, 3. S Broker
Aktien-Sparpläne:
1. Consorsbank, 2. S Broker, 3. Comdirect Bank
Das Deutsche Institut für Service-Qualität untersuchte die Sparpläne von 16 Finanzinstituten. Im Fokus standen dabei die Produktkategorien Fonds, ETFs, Zertifikate sowie Aktien. Grundlage der Untersuchung waren definierte Anlegerprofile. In das Gesamtergebnis flossen neben den Resultaten der Kostenanalyse auch Angebots- und Leistungskriterien ein. Die Erhebung erfolgte über Unternehmensanfragen; die Daten wurden validiert und vergleichend bewertet (Stand der Kostendaten: 13.11.2019).