03.07.2024 – Geld optimal anlegen und langfristig Vermögen aufbauen? Sparpläne für Wertpapiere könnten hierfür in die engere Auswahl kommen. Diese Produkte erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, denn sie bieten Anlegern die Möglichkeit, regelmäßig in Aktien, ETFs oder Fonds zu investieren, ohne große Summen auf einmal einzusetzen. Welche Sparpläne überzeugen, zeigt der Test des Deutschen Instituts für Service-Qualität, das die Sparpläne von 17 Finanzinstituten und Online-Brokern untersucht hat.
Hohe Flexibilität auch für Kleinanleger
Ob aktiv gemanagte Fonds, Indexfonds (ETFs), Zertifikate oder Aktien – das Angebot an Sparplan-Produkten ist bei vielen Banken sehr umfangreich. Und der Einstieg in einen langfristig angelegten Vermögensaufbau kennt in puncto Investitionssumme kaum Hürden: Bei 16 der 17 untersuchten Finanzinstitute sind Sparraten schon ab 25 Euro oder weniger möglich; einen Mindestsparbetrag in Höhe von 50 Euro verlangt beispielsweise bei ETF-Sparplänen lediglich ein Anbieter. Bei fast einem Drittel der Banken und Online-Broker ist der Einstieg in diesem Produktbereich sogar schon ab nur einem Euro möglich. Dadurch können selbst Kleinanleger auf Wunsch unterschiedliche Produkte auswählen und parallel besparen. Die angebotenen Sparintervalle erhöhen zusätzlich die Flexibilität: Den Kundinnen und Kunden stehen hier im Schnitt über vier Ausführungsvarianten zur Auswahl, etwa monatlich, zweimonatlich, quartalsweise oder halbjährlich.
Gebühren nehmen Einfluss auf Rendite
Auch wenn Sparpläne als langfristiges Anlageprodukt vergleichsweise gute Renditechancen bieten, können Gebühren die Attraktivität schmälern. Hier ist ein Vergleich ratsam, wie ein Beispiel bei ETF-Sparplänen zeigt: Bei einer monatlichen Sparrate von 100 Euro variieren die Kosten pro Ausführung je nach Anbieter und Produkt zwischen 0 Euro und 2,75 Euro. Auf lange Sicht ist der negative Effekt spürbar, denn der Unterschied summiert sich bei einer Anlage über fünfzehn Jahren allein an Ordergebühren auf rund 500 Euro.
Auf lange Sicht eigenen sich Wertpapier-Sparpläne für den Vermögensaufbau, etwa als Altersvorsorge, und mit oft extrem niedrigen Mindestsparraten sind die Einstiegshürden gering. Durch die regelmäßige Ausführung sind außerdem Schwankungen an der Börse weniger relevant, da man bei hohen Kursen weniger und bei niedrigen Kursen mehr Anteile kauft.
Die besten Anbieter
Fonds-Sparpläne:
1. Comdirect, 2. Consorsbank, 3. ING
Testsieger in der Kategorie Fonds-Sparpläne ist Comdirect, die mehr als 6.000 sparplanfähige Fonds anbietet – über 150 davon ohne Ausgabeaufschlag. Die Mindestsparrate liegt bei nur einem Euro und das Depot ist bei einem laufenden Wertpapier-Sparplan dauerhaft kostenfrei.
ETF-Sparpläne:
1. Scalable Capital, 2. Trade Republic, 3. ING
Den ersten Rang im Bereich der ETF-Sparpläne belegt Scalable Capital, wo 2.500 ETFs bespart werden können. Sparpläne können ab einem Euro eingerichtet werden und für die Ausführung fallen keine Ordergebühren an. Auch die Depotführung ist kostenlos.
Zertifikate-Sparpläne:
1. Scalable Capital, 2. Comdirect, 3. DKB Deutsche Kreditbank
Das Angebot von fast 300 Zertifikate-Sparplänen ohne Gebühren für die Sparplanausführung bringen Scalable Capital auch in diesem Bereich nach vorn. Zusätzlich verfügt der Online-Broker über eine niedrige Mindestsparrate von einem Euro.
Aktien-Sparpläne:
1. Trade Republic, 2. Scalable Capital, 3. Comdirect
In der Kategorie Aktien-Sparpläne positioniert sich Trade Republic auf Rang eins. Der Neobroker hat mit 5.200 die größte Anzahl sparplanfähiger Aktien aus dem In- und Ausland im Angebot. Gebührenfreiheit und eine sehr niedrige Mindestsparrate tragen ebenfalls zum Spitzenplatz bei.
Weitere Anbieter im Test (alphabetisch): 1822direkt, Commerzbank, Flatex, Hypovereinsbank, Maxblue, Postbank, Revolut, S Broker, Santander, Smartbroker und Targobank.
Fakten zur Studie
Das Deutsche Institut für Service-Qualität untersuchte die Sparpläne von 17 Finanzinstituten und Online-Brokern. Im Fokus standen dabei die Produktkategorien Fonds, ETFs, Zertifikate sowie Aktien. Grundlage der Untersuchung waren definierte Anlegerprofile. In das Gesamtergebnis flossen neben den Resultaten der Kostenanalyse auch Angebots- und Leistungskriterien ein. Die Erhebung erfolgte über Unternehmensanfragen; die Daten wurden validiert und vergleichend bewertet (Stand Ausstattungsdaten: 01.03.2024; Stand Kostendaten: 17.05.2024).