17.01.2019 – Rechtsschutzversicherungen folgen meist dem Baukastenprinzip: Der Kunde wählt gezielt die Bereiche, die er absichern lassen möchte. Häufig nachgefragt sind dabei Kombiprodukte aus Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz. Einige der Einstiegstarife bieten umfangreichen Schutz; andere vermeintlich günstige Kombiprodukte enttäuschen dagegen. Das zeigt der Test des Deutschen Instituts für Service-Qualität, welches im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv die Rechtsschutzprodukte von zwölf Versicherern untersucht hat.
Großes Sparpotenzial
Die Versicherungsbranche erzielt insgesamt ein gutes Gesamtergebnis; es offenbaren sich aber deutliche Unterschiede zwischen den Anbietern: Das Abschneiden der Versicherer reicht von „sehr gut“ bis „ausreichend“. Dabei ist nicht bei allen Unternehmen der günstigste Tarif preislich wirklich attraktiv – bei den Kombiprodukten aus Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz lässt sich bei Wahl des günstigsten anstelle des im Vergleich teuersten Angebots in allen untersuchten Fällen mehr als die Hälfte der Kosten sparen. Generell zu unterscheiden sind dabei Tarife mit und ohne Selbstbeteiligung. Kunden, die eine Selbstbeteiligung von 150 Euro in Kauf nehmen, profitieren bei gleichen Leistungen von spürbar geringeren Tarifkosten.
Deutliche Leistungsunterschiede
Bei allgemeinen Leistungs- und Tarifmerkmalen schneiden die Produkte vergleichsweise am besten ab, etwa durch eine umfangreiche Kostenübernahme für Mediation und gerichtliche Fällen sowie die stets kostenlose Rechtsberatung am Telefon. Wie bei den Kosten offenbaren sich aber auch in puncto Leistungsumfang deutliche Unterschiede zwischen den Versicherern. Dabei zeigt der Test, dass kostengünstig nicht automatisch leistungsschwächer bedeutet. So bieten vier Unternehmen Tarife zu relativ niedrigen Kosten in Kombination mit guten bis sehr guten Leistungen an.
Eine Faustregel, dass höhere Versicherungsprämien auch bessere Leistungen garantieren, gibt es nicht. Wie der Test belegt, kristallisieren sich empfehlenswerte Rechtsschutzversicherungen erst durch einen genauen Preis-Leistungs-Vergleich heraus.
Die besten Rechtsschutzversicherungen
Testsieger ist Auxilia mit dem Qualitätsurteil „sehr gut“. Der Versicherer überzeugt mit seinem Kombitarif aus Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz mit hervorragenden Leistungen: Sowohl in puncto Vertragsbedingungen und Versicherungsumfang als auch bei den allgemeinen Leistungs- und Tarifmerkmalen schneidet das Unternehmen im Vergleich am besten ab. Auch die relativ niedrigen Prämien in der Kostenanalyse tragen zum Gesamtsieg bei.
Den zweiten Rang belegt WGV (Qualitätsurteil: „sehr gut“). Im Rahmen der Kostenanalyse erweist sich der „BASIS-Tarif“ mit 150 Euro Selbstbehalt als der günstigste im Test. Für die Versicherungsvariante ohne Selbstbeteiligung bietet das Unternehmen den zweitgünstigsten Tarif. Zudem sind die Leistungen der Rechtsschutzprodukte insgesamt gut, vor allem hinsichtlich der speziellen sowie der allgemeinen Leistungen und Tarifmerkmale.
ARAG positioniert sich mit einem sehr guten Gesamtergebnis auf Rang drei. Ausschlaggebend für das positive Abschneiden ist das im Anbietervergleich beste Ergebnis hinsichtlich der Tarifkosten. Die Ersparnis gegenüber dem jeweils teuersten Tarif ohne Selbstbehalt beträgt bei allen untersuchten Kundenprofilen rund 54 Prozent. Ein passendes Produkt mit einer Selbstbeteiligung von 150 Euro bietet der Versicherer nicht an.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität testete die günstigsten Kombinationsprodukte aus Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz von zwölf bedeutenden Versicherern. Der Test umfasste eine Leistungs- sowie eine Kostenanalyse. Untersucht wurden die günstigsten Versicherungstarife – zum einen ohne Selbstbeteiligung, zum anderen mit 150 Euro Selbstbehalt. Die Leistungsanalyse umfasste allgemeine Leistungs- und Tarifmerkmale, spezielle Leistungen im Privat-, Berufs- und Verkehrsbereich sowie Vertragsbedingungen/Versicherungsumfang. Die Kostenanalyse basierte auf der Untersuchung der jährlichen Beitragshöhen der jeweils günstigsten Kombiprodukte für je drei verschiedene Kundenprofile. Die Daten (Stand: 01.11.2018) wurden im Zuge offizieller Unternehmensanfragen erhoben, validiert und vergleichend bewertet. Unberücksichtigt blieben Versicherungsunternehmen, die keine Datenauskunft erteilten.